Brutergebnisse im Monitoring-Gebiet

Kennzahlen zu den Brutergebnissen seit 2007

Brutergebnisse 2022

Nach einem erfolgreichen Brutjahr 2021 sind die Brutversuche deutlich eingebrochen. Lediglich zwei Brutpaare hatten Eier gelegt. Aus den total 5 Eier (2 / 3 Eier) haben 4 Jungvögel das Ästlingsalter erreicht und konnten beringt werden. Es sind die niedrigsten Brutzahlen seit dem Start des Monitorings. Der Zusammenbruch der Mauspopulation sowie die massiven Eingriffe im Wald bedingt durch den Borkenkäfer könnten als Gründe in Frage kommen.

Dafür wurden im vergleich zu Vorjahren "viele" Nistkasten als Schlafplatz genutzt. Ein Weibchen aus dem letzten Jahr konnte so kontrolliert werden. In einem anderen Nistkasten konnten sowohl Weibchen wie auch Männchen kontrolliert werden, ohne dass es dort aber ein Gelege gab. Ein Weibchen, welches 2012 erstmals beringt und seither regelmässig kontrolliert wurde, hat auch dieses Jahr im selben Nistkasten gebrütet.



Brutergebnisse seit Beginn des Monitorings

Die unterschiedlichen Siedlungsdichten innerhalb des Monitoring-Gebietes zeigen, dass innerhalb eines beobachteten Areals starke Schwankungen in der Abundanz auftreten können. Die starken Schwankungen von zum Teil über 50 % im Vergleich zum Vorjahr zeigen eine gewisse zyklische Struktur. Die Anzahl Brutpaare zeigen mehr oder weniger alle drei bis vier Jahre hohe Werte, welche dann im Folgejahr zum Teil massiv sinken und sich danach während ein bis zwei Jahren wieder erholen. Die starken Schwankungen sind nicht primär durch Dispersion der Waldkäuze bedingt. Durch die Beringung und Kontrollfänge konnte gezeigt werden, dass die Brutpaare sehr reviertreu sind und in Jahren mit mangelnder Nahrung zwar im Revier bleiben, aber nicht zur Brut schreiten. Die Schwankungen beruhen vielmehr auf unterschiedlichen Nahrungsangeboten. Das zeitweise massenhafte Auftreten von Mäusen ist bedingt durch die zyklische Gradation. Im Normalfall folgt auf ein Gradationsjahr ein sogenanntes Latenzjahr mit sehr niedriger Bestandsdichte der Mäuse. Der Waldkauz als Prädator folgt diesem Mauszyklus leicht verzögert.


Die Grösse einer Population eines Beutegreifers hängt von der Verfügbarkeit ihrer Nahrungsquelle ab. Je grösser die Population der Beutetiere, desto eher wächst die Population der Beutegreifer. Die Beutetiere werden dann aber nicht nur durch die erhöhte Dichte der Beutegreifer dezimiert, sondern erfolgt durch den Zusammenbruch der Beutepopulation während der Retrogradation. Beide Populationen schwanken periodisch, allerdings zeitlich versetzt. Die Mastjahre bei Buche und Eiche können regional durch das üppige Nahrungsangebot zu einer Verstärkung der Beutepopulation führen. In der Regel treten Mastjahre alle sechs bis zehn Jahre auf.


Brutergebnisse im Vergleich zur ganzen Schweiz

Die Nistkasten für das Monitoring wurden im Sommer 2006 in den Wäldern angebracht und standen erstmals 2007 für das Brüten zur Verfügung. Das tiefe Brutergebnis im Jahr 2007 resultiert auf der Tatsache, dass die Waldkäuze zuerst die neuen Nisthilfen entdecken, respektive in die Wälder abwandern mussten. Ab 2010 sind die Brutergebnisse der gesamten Schweiz sehr ähnlich mit denjenigen aus meinem Monitoring. Erfreulich ist, dass die Ergebnisse ab 2012 über dem schweizerischen Wert liegen! Durch die intensiven Kontrollen nach Holzarbeiten und Stürmen in den Wintermonaten stehen im Monitoring-Gebiet meistens 100% der Nistkasten zum Brüten zur Verfügung. Dies ermöglicht natürlich eine maximale Belegung der Nistkasten und somit höhere Brutergebnisse.

Die Grafik zeigt den Verlauf des Brutbestandes in der Schweiz und dem Monitoring-Gebiet. Der Indexwert wurde für das Jahr 2012 auf 100 gesetzt. Ist der Wert in einem bestimmten Jahr auf 130, bedeutet das eine Zunahme um 30% gegenüber dem Jahr 2012. Die Daten der Schweiz stammen von der Vogelwarte Sempach. Diese Grafik wird nicht mehr weiter geführt, da die Vogelwarte nun eine neue Berechnungsmethode verwendet.